Ab 50 verändert sich der Blick auf Wohneigentum. Was vorher eine Selbstverständlichkeit war, rückt nun ins Zentrum strategischer Planung: Wie lange kann und will ich mir meine Hypothek leisten? Und was passiert, wenn die Einnahmen mit der Pensionierung zurückgehen?

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Der kritische Wendepunkt rund um die Pension

Viele Finanzinstitute stellen ab 60 höhere Anforderungen, wenn es um Hypotheken geht. Die Tragbarkeit muss nicht nur heute stimmen, sondern auch nach der Pensionierung. Das heisst konkret: Das künftige Einkommen – meist die Rente – muss ausreichen, um die kalkulierten Kosten der Hypothek zu decken. Dabei wird häufig mit einem kalkulatorischen Zins von 4 bis 5 Prozent gerechnet, plus Unterhalt und Amortisation.

Ein tragfähiger Plan berücksichtigt darum nicht nur die heutige Situation, sondern vor allem die Zeit nach dem Erwerbsleben. Wer sich also mit 50 oder 55 Gedanken zur Hypothek macht, ist gut beraten – denn der Spielraum ist grösser als später.


👉 Wie die Generation 50+ oft zu spät aufwacht – und was das mit Verantwortung zu tun hat, zeigt unser Beitrag: Mehr dazu im Artikel über Generation X – zwischen Verantwortung und Verdrängung


Belehnung, Tragbarkeit – und die grosse Rolle der Immobilienpreise

Zwei Faktoren sind zentral für die Hypothekenvergabe:

  1. Belehnung: Der Anteil der Hypothek im Verhältnis zum Immobilienwert. In vielen Fällen steigt der Wert der Immobilie über die Jahre – das verbessert die Belehnung rechnerisch, auch ohne zusätzliche Amortisation.
  2. Tragbarkeit: Die kalkulierten Hypothekarzinsen, der Unterhalt und allfällige Amortisationen dürfen nicht mehr als ein Drittel (manchmal bis 40 %) des Einkommens ausmachen. Im Alter zählen hier Renten – aber auch freie Vermögenswerte oder Wertschriften.

Wer grosse Vermögenswerte besitzt, kann diese oft zur Sicherstellung der Finanzierung heranziehen – selbst wenn das Renteneinkommen knapp ist.

Wann lohnt sich eine Umstrukturierung?

Gerade bei Immobilien, die stark im Wert gestiegen sind, lohnt sich ein strategischer Blick:

  • Festhypothek jetzt abschliessen? Die Zinskurven sind aktuell flach. Eine langfristige Bindung kann sich lohnen – besonders, wenn die Hypothek ohnehin in der Familie bleibt.
  • Aufteilung in mehrere Tranchen? Lieber nicht. Vor allem dann nicht, wenn die Abläufe nicht im gleichen Jahr sind. Dadurch bindet man sich nur unnötig an das finanzierende Institut.
  • Vergleichen lohnt sich: Selbst kleine Zinsunterschiede machen über Jahre grosse Beträge aus. Plattformen wie hypotheke.ch bieten einfache Vergleichsmöglichkeiten und zeigen, wo es Spielraum für bessere Konditionen gibt.

Wohnrecht, Nutzniessung und Pflegefall – wenn es komplex wird

Spätestens wenn die Kinder ins Spiel kommen oder ein Pflegefall droht, stellt sich die Frage: Was passiert mit der Liegenschaft? Wer seine Immobilie frühzeitig plant – sei es zur Übergabe, zur Vermietung oder zur Liquiditätsgewinnung – schafft Handlungsspielraum.

Wichtig ist dabei: Auch Wohnrechte oder Nutzniessungen beeinflussen den Wert einer Liegenschaft – und damit die Finanzierungsmöglichkeiten. Das muss sauber geplant werden, besonders wenn ein Teil des Vermögens für Pflegekosten gebraucht wird.

Fazit

Die Hypothek ist weit mehr als nur eine Zinsfrage – sie ist ein zentrales Element der Finanzplanung. Wer mit 50 die Weichen stellt, schafft Klarheit: über finanzielle Machbarkeit, über Optionen für die Zukunft – und über die Verantwortung gegenüber sich selbst und der Familie.


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